McClellan Oszillator

Der McClellan Oszillator wurde von Sherman und Marian McClellan 1969 entwickelt. Es gehört zu der Klasse von Marktindikatoren, die die Gesundheit des Gesamtmarktes durch Messung der Marktbreite anzeigen.
Bei der Berechnung dieser Klasse von Indikatoren werden Daten

– steigender gegen fallender Werte (Advance-Decline-Linie, AD-Linie)
– neue Hochs gegen neue Tiefs (New High – New Low Index)
– Aufwärtsvolumen gegen Abwärtsvolumen (Arms-Index)

verwendet.

Marktbreite-Indikatoren benutzen statistische Auswertungen der täglichen Kursbewegungen aller Aktien eines Index oder des gesamten Marktes für deren Berechnung.
Der McClellan Oszillator ist Teil des „Hindenburg-Omens„.

Die Abbildungen beziehen sich auf die an der NYSE (New York Stock Exchange) gehandelten Werte, derzeit über 3.000 Wertpapiere.

Berechnung

Die Berechnung ist denkbar einfach: Der McClellan Oszillator ist die Differenz eines 19-Tage und eines 39-Tage exponentiell geglätteten gleitenden Durchschnitt (EMA) auf die täglichen Netto-Advanced-Decline-Werte. Der Oszillator fluktuiert um eine Nulllinie. Er funktioniert also nach dem gleichen Konzept wie der MACD oder der Price Oscillator.

Interpretation

Der McClellan Oszillator misst die Veränderung der gestiegenen und gefallenen Werte eines Index oder des gesamten Marktes. Er misst die Dynamik der Veränderung in der AD-Statistik. Er macht auf Übertreibungen aufmerksam und signalisiert Richtungswechsel. Höhere Tiefs signalisieren Stärke, fallende Hochs signalisieren Schwäche.

Kreuzungen über und unter die Nulllinie werden als Kauf- bzw. Verkaufssignale interpretiert. Werte über +100 signalisieren einen überkauften Markt, Werte über -100 signalisieren einen überverkauften Markt. Überkaufte/überverkaufte Levels können je nach Index unterschiedlich ausfallen und sollten über den historischen Verlauf des Index genauer eruiert werden.
Eine strengere Variante für ein Kaufsignal sieht vor, dass der Markt vom überverkauft-Level kommend die Nulllinie nach oben kreuzen muss. Beim Verkaufssignal muss der Markt vom überkauft-Level kommend die Nulllinie nach unten kreuzen.

Der Oszillator kann hinsichtlich positiver und negativer Divergenzen analysiert werden.

Abbildungen

Abbildung 1

Abbildung 1: Der McClellan Oszillator der NYSE, Stand 09.10.2009. Es wurde ein Kaufsignal generiert, welches allerdings nicht der strengen Variante eines Kaufsignals genügt. In den letzten Wochen haben sich tiefere Tiefs und höhere Hochs gebildet (Dreieck).

Abbildung 2

Abbildung 2: Hier die Berechnungskomponenten des McClellan Oszillators. In schwarz die NYSE AD-Linie, in blau der 19er EMA und in rot der 39er EMA.

Abbildung 3

Abbildung 3: In dieser Abbildung in blau der 19er EMA und in rot der 39er EMA.

Abbildung 4

Abbildung 4: Diese Grafik stammt vom Glossar von stockchart.com. Es zeigt die beiden EMA’s der AD-Line der NYSE sowie den McClellan Oszillator des gleichen Zeitraums (April bis Juni 2004).

 

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