Donchian Channel

Der Donchian Channel ist unter dem Begriff 4-Wochen-Regel bekannt geworden und funktioniert folgendermaßen: Wenn der aktuelle Kurs den Höchstkurs der letzten vier Wochen übersteigt, wird eine Long-Position eröffnet. Besteht zur gleichen Zeit eine Short-Position, wird diese geschlossen. Fällt der Kurs unter den Tiefstkurs der letzten vier Wochen, wird eine Long-Position geschlossen bzw. eine Short-Position aufgebaut.

Der Handelsansatz des Donchian Channel ist ein reines Trendfolgesystem und setzt das Prinzip „Bei Stärke kaufen, bei Schwäche verkaufen“ direkt um. Es ist ein Breakout System und wurde von den „Turtles“ verwendet.

Bei diesem Indikator werden die Höchst- und Tiefstkurse der letzten n-Tage als Linien über und unter den Kursverlauf gezeichnet. Die vier Wochen entsprechen 20 Handelstagen. In Abbildung 1 wird der Donchian Channel mit der 20-Tage Einstellung beim Brent-Oil gezeigt.

Abbildung1

Früher: Zu seiner Anfangszeit verwendete man beim Donchian Channel beim kurzfristigen System für den Einstieg in eine Long-Position das Überschreiten des 20-Tage-Höchstkurses und für den Ausstieg das Unterschreiten des 10-Tage-Tiefstkurses. Umgekehrt erfolgte der Einstieg in eine Short-Position bei einem 20-Tage-Tief und der Ausstieg bei einem 10-Tage-Hoch. Bei langfristigen Systemen verwendete man anstellen der 20 Tage beim Einstieg 55 Tage und anstatt 10 Tage beim Ausstieg nahm man 20 Tage. Zudem benutzte man volatilitätsbasierte Stopps und eine ebenso volatilitätsbasierte Methode zur Positionsbestimmung.

Heute: Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass heute die langfristigen Ausbrüche zwischen 40 und 100 Tagen besser funktionieren als die kurzfristigen. Der Ansatz aus den vergangenen Jahrzehnten ist mittlerweile zu populär geworden.

Stochastic und Handelsspanne

Bei diversen Umhüllungsindikatoren wird häufig ein Indikator, der die relative Position des Schlusskurses zwischen den Bändern, und ein Indikator, der die Breite der Bänder angibt, abgeleitet.

Der Stochastik %K stellt die relative Position des Schlusskurses im Verhältnis zum Höchst- und Tiefskurs der betrachteten Periode dar. Somit gibt der auch die relative Position des Schlusskurses innerhalb des Donchian Channels an und kann damit auch zur Signalerzeugung mit den Parametern des Donchian Channels verwendet werden. Die Handelsspanne und die High/Low-Ratio (siehe Maße für Beweglichkeit) sind Indikatoren, die den Abstand zwischen den beiden Bändern messen. Hierbei ist die Handelsspanne ein absolutes und die High/Low-Ratio ein relatives Maß für den Abstand der Bänder, aber auch für die Beweglichkeit in der Vergangenheit.

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