DAX & VDAX-New / S&P 500 & VIX

Vola-Indizes:
Die „Angst“ der Börsianer wird über die Volatilitätsindizes gemessen. Beim DAX ist das seit 2005 der VDAX-New und beim S&P 500 seit 2003 ist es der VIX. Beide Vola-Indizes messen die (annualisierte) implizite Volatilität für den Zeitraum der nächsten 30 Tage in Prozentpunkten.
Zur Berechnung werden die an den entsprechenden Terminbörsen EUREX und CBOE tatsächlich gehandelten Optionen herangezogen. Grundsätzlich weist ein hoher Vola-Index auf einen unruhigen Markt mit starken Kursschwankungen hin, bei niedrigen Vola-Index Werten wird der Aktienindex mit geringen Kursschwankungen erwartet. In der Regel liegt zwischen dem Aktienindex und seinem Vola-Index eine gegenläufige Korrelation vor: fällt der Aktienindex, dann steigt der Vola-Index und umgekehrt. Vola-Indizes werden daher auch als „Angstbarometer“ bezeichnet. Denn: je kräftiger der Aktienindex fällt, desto dramatischer steigt der Vola-Index.
Im Chart ist diese negative Korrelation deutlich zu erkennen. Beide Wochencharts zeigen zum einen den Index (schwarze Linie) und den entsprechenden Vola-Index (rote Linie).

S&P 500 und VIX
Im Zuge der US-Immobilienkrise erreichte der VIX 2008 sein Allzeithoch bei knapp 90 Prozent, der S&P 500 dann wenige Wochen später sein 2009er Tief. Einem Kursstand, den der Index zum letzten Mal 1996 gesehen hat! Bis Anfang 2020 ist dann der S&P 500 kontinuierlich und mit kleineren Korrekturen gestiegen und der VIX unter zum Teil kräftigen Ausschlägen, stetig gefallen. Das Corona-Tief 2020 wurde dann von einem extremen VIX mit über 80 Prozent begleitet. Bis Ende 2021 ist der S&P 500 wieder gestiegen – und der VIX kontinuierlich gefallen. Ganz im Sinne der „gegenläufigen Korrelation“.

DAX und VDAX-New
Auch das 2009er DAX-Tief wurde von einem Extremwert im VDAX-New ausgebildet. Die Aufwärtsbewegung des DAX bis Anfang 2020 wurde auch von einem insgesamt fallenden VDAX-New begleitet. Die kleinen Korrekturen im Aktienindex wurden von entsprechenden Anstiegen im Vola-Index flankiert. Der VDAX-New hat sein Allzeithoch mit über 90 Prozent mit dem DAX Corona-Tief im März 2020 ausgebildet. Im weiteren Verlauf hat der DAX sein Allzeithoch mit einem kontinuierlich fallenden VDAX-New ausgebildet – genauso, wie es die negative Korrelation zwischen den beiden Indizes erwarten lässt. Auffällig ist, dass der DAX seit dem September-Tief wesentlich besser performt hat als der S&P 500.

Korrektur bereits beendet?
Ausgehend von den Allzeithochs der beiden Aktienindizes – beim DAX im November 2021 und beim S&P 500 im Januar 2022 – stellt sich nun die Frage, ob die Korrektur bereits beendet ist. Weil: diese September-Tiefs haben beide Aktienindizes mit einem relativ niedrigem Vola-Index ausgebildet. Aus historischer Sicht betrachtet sind die Vola-Index-Werte für tragfähige Böden für eine „große“ Korrektur zu gering. Somit ergeben sich die beiden Annahmen, dass

  • aus bullischer Sicht – nur eine kleine Korrektur ausgebildet wurde und sich die Aktienindizes bereits wieder auf dem Weg zu ihrem Allzeithochs und darüber hinaus befinden.
  • aus bearisches Sicht aber ist die Korrektur der Aktienindizes noch nicht beendet. Dafür fehlen noch bei beiden Aktienindizes deutlich tiefere Tiefs, begleitet von Extremwerten im VIX und dem VDAX-New von über 80 Prozent.

In den nächsten wenigen Wochen sollte sich die bullishe oder die bearishe Variante durchsetzen.

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Die Analyse dient nur zu Ausbildungszwecken und nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

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