STARC Bands

Die Starc-Bänder wurden von Manning Stoller, einem Rohstoffspezialisten, in den 80ern des vergangenen Jahrhunderts entwickelt. Die Abkürzung steht für Stoller Average Range Channel. Die Starc -Bänder sind – wie die Bollinger Bänder oder der Keltner Channel auch – Kanallinien, die in und um die Preisstruktur in einem Chart gezeichnet werden. Ähnlich wie die Bollinger Bänder ziehen sich die Starc-Bänder bei Seitwärtsmärkten (= abnehmende Volatilität) zusammen und dehnen sich bei Trendmärkten (= zunehmende Volatilität) aus. Sie bestehen aus zwei Komponenten: Einem einfachen gleitenden Durchschnitt, um welchen die Bänder in Abhängigkeit der Average True Range (ATR), multipliziert mit einem Faktor, konstruiert werden. Das obere Band ist das Starc + (= Starc plus) und das untere Band ist das Starc – (= Starc minus). Damit ähneln sie in ihrer Berechnungsmethode stark dem Keltner Channel.

Berechnung

Beim Starc Band wird die Average True Range (ATR) mit einem Faktor multipliziert und zum gleitenden Durchschnitt

  • addiert, um das obere Band „Starc +“ zu erhalten
  • subtrahiert, um das untere Band „Starc -“ zu erhalten.

Stoller verwendete einen 6er SMA, einen 15er ATR und den Faktor 2.

  • Starc -: SMA(6) – 2*ATR(15)
  • Starc +: SMA(6) + 2*ATR(15)

Es macht aber Sinn, mit den Einstellungen zu experimentieren und für das gewählte Underlying und Zeithorizont die besten Parameter zu finden.

Interpretation

Bewegungen des Kurses außerhalb der Bänder sind sehr selten und zeigen extreme Situationen an. Starc-Bänder werden als Trading-Filter und als eine Art Risikoanzeiger verwendet:

  • Befinden sich die Kurse in der Nähe von oder über dem Starc + Band, ist das Risiko für eine Long-Position hoch. Eine bestehende Long-Position sollte sehr eng abgesichert werden und vom Öffnen einer neuen Long-Position sollte abgesehen werden, weil zu riskant. Das ist dann eher der Zeitpunkt, um Short zu gehen.
  • Befinden sich die Kurse in der Nähe von oder unter dem Starc – Band, dann ist das Risiko für eine Short-Position hoch. Eine bereits bestehende Short-Position sollte eng abgesichert werden und vom Öffnen einer neuen Short-Position sollte abgesehen werden, weil zu riskant. Das ist dann eher der Zeitpunkt, um Long zu gehen.

Wie das aussieht, ist am Beispiel des DAX in einem Stundenchart vom 15.02.2012 bis 02.03.2012 in Abbildung 1 dargestellt:

Abbildung 1

An den von [1] bis [6] markierten Stellen hat der DAX über bzw. unter dem Starc – Band notiert:

  • Bei [1] wäre der Short-Einstieg etwas verfrüht gewesen – es ging erst 5 Stunden später abwärts.
  • Bei [2] wurde ein Doji außerhalb des unteren Bandes ausgebildet – der Long-Einstieg wäre perfekt gewesen.
  • [3] war ein Fehlsignal.
  • Bei [4] war das Signal zwar etwas früh, aber sehr viel höher ging es nicht mehr und der Abwärtstrend lief bis [5].
  • Und an [5] am unteren Band drehte der DAX und erreicht mit der 3. nachfolgenden Kerze das obere Band.
  • Bei [6] am oberen Band war es ähnlich: Das Signal kam etwas früh, aber in den folgenden 5 Stunden ging es nicht mehr höher.
  • Starc-Bänder sollten immer in Kombination mit anderen Methoden verwendet werden, um die Signale zu verifizieren.

Problematik

Die STARC Methode kann Anleger davor schützen dem Markt hinterherzulaufen und so keinen schlechten acquisition price zu bezahlen. Es ergeben sich jedoch ähnlich wie bei den Bollinger Bands Probleme bei starken Trendphasen, wenn die Kurse entlang an einem Band laufen. Es empfiehlt sich daher, die Signale mit anderen Indikatoren zu überprüfen.

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